Kopfverletzungen bei Kindern: Was Eltern wissen sollten

Kopfverletzungen bei Kindern: Was Eltern wissen sollten

Kopfverletzungen gehören zu den häufigsten Unfällen bei Kindern und können ernste Folgen haben, auch wenn die Wunde auf den ersten Blick harmlos aussieht. Deshalb ist es wichtig, als Eltern gut informiert zu sein und zu wissen, wie man in solchen Situationen richtig handelt.

Erste Hilfe nach einer Kopfverletzung bei Kindern

  1. Schädel-Hirn-Trauma erkennen: Bei einem Sturz oder Stoß auf den Kopf besteht immer die Gefahr eines Schädel-Hirn-Traumas, das auch erst nach Stunden typische Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder auch Schwindel und Bewusstlosigkeit auslösen kann. Die Wunde kann dabei harmlos aussehen. Behalte Dein Kind nach einem Sturz gut im Auge.
  1. Bewusstsein prüfen: Fasse das Kind fest an der Schulter an und frage laut, ob es Dich hören kann. Wenn das betroffene Kind bewusstlos ist, mache sofort mit lebensrettenden Maßnahmen weiter!dann weiter mit lebensrettenden Maßnahmen!
  1. Auf den Rücken legen: Wenn das Bewusstsein da ist, lege das Kind auf den Rücken. Bewege das Kind dabei nur vorsichtig, wegen möglicher Verletzungen der Wirbelsäule. Lege am besten ein Kissen oder eine dicke Jacke unter den Kopf.
  1. Zudecken: Mit einer Rettungsdecke (goldene Seite nach außen), einer Decke oder einem Kleidungsstück, auch im Sommer. Ein Schock kann selbst bei großer Hitze für Unterkühlung sorgen.
  1. Notruf wählen: Bei Bewusstlosigkeit, Schwäche, Schwindel, Taubheitsgefühlen oder anderen schwerwiegenden Symptomen nach einem Sturz, sollte sofort der Notruf unter der Nummer 112 gewählt werden. Das gilt auch motorische Einschränkungen oder Sprachprobleme und Merkfähigkeitsstörungen muss eine Ärztin aufgesucht werden.

    Auch bei Verdacht auf eine Gehirnerschütterung solltest Du mit Deinem Kind in die Kinderarztpraxis fahren, wenn Dein Kind bewusstlos ist, aus dem Ohr blutet, klare Flüssigkeit aus Nase oder Ohr läuft oder das Kind über Übelkeit klagt oder sich erbricht.

Wann musst Du nach einem Sturz auf den Kopf mit Kindern und Babys ins Krankenhaus?

Bei Kindern gilt, wenn die Sturzhöhe mehr als doppelt so hoch war, wie das Kind groß ist und nach Verkehrsunfällen.

Bei Säuglingen ab einer Sturzhöhe über 60 cm und wenn sie jünger sind als 6 Monate.



  1. Selbstschutz: Beim Umgang mit der Verletzung ist es wichtig, medizinische Einmalhandschuhe zu tragen, um Dich selbst vor Infektionen zu schützen.
  1. Reinigen und Desinfizieren: Die Wunde sollte mit einem Wunddesinfektionsspray gereinigt und desinfiziert werden, um Infektionen zu vermeiden.
  1. Trocknen: Tupfe die Wunde mit einer sterilen Kompresse vorsichtig ab.
  1. Verbinden: Lege bei stark blutenden Wunden einen sterilen Druckverband an. Dazu die Wunde mit einer sterilen Kompresse abdecken, eine aufgerollte elastische Binde aus der Box (am besten noch in der Verpackung, oder etwas anderes Festes in passender Größe) als Druckpolster darauflegen und mit einer weiteren Binde umwickeln. Mit Heftpflaster oder Klammern fixieren.
  1. Wundverschluss: Wenn die Blutung gestoppt ist, Wundnahtstreifen aufkleben. Am Ende des Pflasterträgers das kurze Stück entfernen. Nun die freiliegenden Enden des Pflasters auf der einen Seite der Wunde aufkleben. Mit dem Daumen die aufgeklebten Enden fixieren, unter leichtem Zug und gleichzeitigem Entfernen des Trägers

Weitere Schritte und Beobachtung

  • Beruhigen: Spreche ruhig mit dem Kind und sorgen dafür, dass die Umgebung möglichst reizarm ist. Dabei darauf achten, ob das Kind bei Bewusstsein bleibt und weiterhin atmet.
  • Kühlen: Wenn die Wunde schmerzt oder anschwillt, kann ein Kühlpack helfen, die Beschwerden zu lindern.
  • Ins Krankenhaus gehen: Besonders bei Babys oder Kindern, die aus einer größeren Höhe gestürzt sind, sollte sofort eine Ärztin aufgesucht werden. Auch bei Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen nach einem Sturz ist ein Arztbesuch dringend empfohlen.
  • Verbandswechsel: Nach einem Tag sollte der Verband oder das Pflaster gewechselt werden. Klammerpflaster sollten mindestens 3–4 Tage bleiben, bis sie sich von selbst lösen.
  • Beobachten: Veränderungen wie Rötung, Überwärmung, Schwellung oder starke Schmerzen sollten beobachtet und gegebenenfalls ärztlich abgeklärt werden.
  • Vorsicht beim Schlafen: Ein Kind mit einer Kopfverletzung sollte nicht direkt schlafen gehen, sondern in Gesellschaft sein. In den ersten 24 Stunden sollte das Kind unter Beobachtung bleiben und auf keinen Fall alleine gelassen werden.

Fazit

Auch wenn eine Kopfverletzung bei Kindern und Babys auf den ersten Blick harmlos aussieht, kann sie schwerwiegende Folgen haben. Umso wichtiger ist es, die Symptome zu erkennen, richtig zu handeln und im Zweifel immer ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Sicherheit und Gesundheit unserer Kinder stehen an erster Stelle.

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Foto von Vitolda Klein auf Unsplash

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